Armes Huhn - armer Mensch
23.11. 01:35
Vom Frühstücksei zur Wirtschaftsflucht
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230 Eier isst jeder Deutsche im Jahr. Und obwohl Gesundheit und Tierschutz den meisten Verbrauchern wichtig sind, greifen sie nicht etwa zum Bio-Ei, sondern zu günstigeren Alternativen. Die stammen zum Großteil aus Bodenhaltung. Und auch Käfigeier werden noch massenweise produziert und gegessen - in ganz Europa. Was bedeutet das für die Hühner? Wer verdient am Massenprodukt Tier? „Armes Huhn - armer Mensch“ zeichnet ein vielschichtiges Bild vom „System Huhn“. Unsere Eier- und Hühnerfleischproduktion hat Auswirkungen bis nach Afrika und verursacht dort Arbeitslosigkeit und Wirtschaftsflucht.
230 Eier isst jeder Deutsche im Jahr - statistisch gesehen. Und obwohl Gesundheit und Tierschutz den meisten Menschen wichtig sind, greifen sie nicht etwa zum Bio-Ei, sondern zu günstigeren Alternativen. Laut einem Gutachten des Bundeslandwirtschaftsministeriums wollen 80 Prozent der Verbraucher gesundes Fleisch und Eier von Tieren, die nicht leiden müssen. Aber die Realität sieht anders aus: Die Deutschen kaufen hauptsächlich Eier aus Bodenhaltung. Und auch Käfigeier werden massenweise noch produziert und gegessen. Fertigprodukte, Kantinenessen und der Bäcker von nebenan - viele Unternehmen setzen aus Kostengründen auf das billige Käfig-Ei. Die Dokumentation zeigt mit exklusiven Bildern aus der größten Eierproduktionsstätte Nordeuropas: Käfighaltung ist in vielen Ländern der EU noch Alltag und auch wir in Deutschland profitieren davon. Sie macht deutlich, was das für Tiere, die Umwelt und letztlich auch für unsere Gesundheit bedeutet. Aber nicht allein die Eierproduktion, auch die stetig steigende Nachfrage nach Hähnchenbrust & Co. fördert die Massentierhaltung - mit Auswirkungen bis nach Afrika. So stößt das Filmteam in Ghana auf tiefgefrorene Billighühner aus Europa, leere Hühnerställe und große Armut. „Unsere Agrarpolitik in Europa erzeugt auf der anderen Seite der Welt Flucht“, sagt die SPD-Europaabgeordnete Maria Noichl. Mit Hilfe von Pionieren für artgerechte Tierhaltung zeigt „Armes Huhn - armer Mensch“ aber auch Alternativen zur Massentierhaltung, lässt Politiker, Hühnerbarone, Landwirte, Tierschützer und Verbraucher zu Wort kommen und zeichnet so ein vielschichtiges Bild vom komplexen System der Eier- und Hühnerfleischproduktion mit seinen Auswirkungen, Widersprüchen und seinen gesellschaftlichen und finanziellen Herausforderungen.
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