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Big Bend - Amerikas wildeste Grenze
3SAT
25.11. 03:05
Österreich 2020
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Zwei Drittel der Grenze zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten von Amerika beschreibt der Rio Grande entlang des Bundesstaats Texas. In einer großen Biegung umschließt der Fluss an seinem nördlichen Ufer einen der artenreichsten Nationalparks der USA: den Big Bend. Er bietet ein landschaftlich abwechslungsreiches Kontrastprogramm. Der Film bildet das raue Land in eher unvermuteten Facetten ab.
Der Big Bend umfasst eine Wüste mit 40 Grad im Schatten, meterhohe Kakteen, Gebirge, auf deren Steilhängen robuste Dickhornschafe turnen, sowie bewaldete Täler, in denen Schwarzbären dösen. Eine Wildwestkulisse der Superlative - für die Tierwelt ein Paradies, wie das eindrucksvolle Naturfilmporträt zeigt. Big Bend - seinen klingenden Namen verdankt der 1944 gegründete Nationalpark dem Rio Grande, der die Grenze zwischen Texas und Mexiko markiert. Etwa auf halbem Weg beschreibt sein Flussbett eine große Kurve - "big bend" -, die im Halbkreis die Chisos Mountains umrundet. Es ist der einzige Gebirgszug der USA, der zur Gänze in einem Nationalpark liegt. Seine Existenz zeichnet nicht zuletzt dafür verantwortlich, dass der Big Bend einer der artenreichsten Nationalparks der Vereinigten Staaten ist. Von 500 bis auf fast 2400 Meter ansteigend, umfasst er unterschiedlichste Vegetationszonen - eine Einladung für verschiedenste Tierarten. Auf mehr als 3200 Quadratkilometern Wildnis wird Naturschutz heute großgeschrieben. Nur ein einziges Hotel steht Besucherinnen und Besuchern zur Verfügung. Die Nächte bieten einen atemberaubend klaren Sternenhimmel, denn der Big-Bend-Nationalpark ist auch ein Lichtschutzgebiet. Wenn auch erst seit wenigen Jahrzehnten, denn lange galt der Landstrich als Durchzugsstrecke, die viele Völker kommen und gehen sah. Archäologische Funde reichen bis ins siebte Jahrtausend vor Christus zurück. Ab dem 16. Jahrhundert siedelten dort Indigene wie die Chizos und Apachen, auf der Südseite des Flusses die Spanier. Zuletzt nutzten die Komantschen das Gebirge als Rückzugsgebiet, als immer mehr weiße Siedler kamen. Mit ihnen veränderte sich die Landschaft: Viehzucht führte zu starker Überweidung der saftig-grünen Hänge des Chisos-Gebirges. Wälder verschwanden, die Vielfalt an Pflanzen und Tieren ebenso. Erst in den 1930er-Jahren wendete sich das Blatt: Die Naturkulisse sollte in ihrer Einzigartigkeit erhalten bleiben. Der Bundesstaat Texas stellte das Land unter Schutz. Die Natur erholte sich rasch. In den 1970er-Jahren stiegen sieben Dickhornschafe aus einem Laster. Die Rasse war Jahrtausende lang dort heimisch. Übermäßige Bejagung hatte sie ausgerottet. Heute streifen wieder an die 900 Exemplare über die felsigen Steilhänge. Ein anderes großes Säugetier, das ebenfalls dem Menschen weichen musste, kam von ganz allein in seinen angestammten Lebensraum zurück: Vor etwa 30 Jahren überschritt eine Schwarzbärin die mexikanisch-texanische Grenze - und blieb. Geschätzt ein Dutzend Schwarzbären haben heute ein fixes Revier im Big Bend - eine Erfolgsgeschichte, doch sehr zum Leidwesen der heimischen Eichelspechte. Sie legen in mühsamer Kleinarbeit Vorräte für den Winter an, indem sie Hunderte Eicheln und Nüsse in passgenaue Löcher stopfen, die sie aus dem "Vorratsbaum" im Herzen ihres Reviers schlagen. Schwarzbären sind jedoch gute Kletterer und machen vor dem reich gedeckten Tisch in schwindelnder Höhe nicht Halt. Sie balancieren auf dünnen Ästen, um noch die entlegensten Eicheln aus den Löchern zu stehlen.
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